Am letzten Tag der Einzelbewerbe der Suzuki-Judo-Weltmeisterschaften in Budapest gab es doch noch das eine oder andere Erfolgserlebnis für Österreich. Der "Länderkampf" gegen Japan endete 2:0 für unser Team - das war auch die Basis für ein starkes WM-Debüt des jungen Wieners Stephan Hegyi und des letztlich guten siebenten Platzes für den Mühlviertler Daniel Allerstorfer (beide in der Klasse über 100 Kilo).
Sensationell startete Stephan Hegyi (SC Hakoah) in seine erste WM. Er gewann zunächst gegen den Jordanier Mohammad ALRFOOH nach nur 1:08 Minuten mit Ippon für Festhalter. In der kurzen Zeit davor hatte der 19-Jährige zwei Waza-ari geworfen. Dann schlug Hegyi den Olympia-Zweiten von Rio 2016, Hisayoshi HARASAWA aus Japan. Nach unentschiedenen vier Minuten ging es in den Golden Score, der Japaner bekam nach 1:43 Minuten "Verlängerung" ein Shido - erst im Achtelfinale war für den jungen Wiener gegen den Mongolen Tuvshinbayar NAIDAN, Olympia-Zweiter 2012 in London, Endstation. Hegyi unterlag knapp mit einem Waza-ari bei einem Shido für den Mongolen. Dennoch: ein gelungenes WM-Debüt.
Der Mühlviertler Daniel Allerstorfer lieferte aus österreichischer Sicht den besten WM-Erfolg. Zunächst bezwang er nach einem Freilos den Ukrainer Iakiv KHAMMO nach 24 Sekunden im Golden Score mit Shido. Im Achtelfinale warf nach Hegyi auch er den zweiten Japaner aus dem Bewerb - in einem mitreissenden Kampf mit 2:1 Waza-ari (bei je zwei Shidos für beide) gegen Takeshi OJITANI, immerhin Sieger des heurigen Grand Slam in Paris und Ex-Asien-Meister. Im Viertelfinale hingegen war für den Oberösterreicher schon nach neun Sekunden Endstation - Giram TUSHISHVILI aus Georgien legte ihn per Schulterwurf auf die Matte. Im Trostrunden-Finale musste sich Allerstoirfer Rafael SILVA (Bra), den WM-Zweiten von Rio de Janeiro 2013, im Golden Score geschlagen geben. Silva war der Aktivere, Daniel verlor mit 1:3 Shido (Rote Karte).
Laurin Böhler ist in der Klasse bis 100 Kilo trotz guten Kampfes in der ersten Runde ausgeschieden. Der Vorarlberger unterlag dem Letten Jevgenijs BORODAVKO nach 1:1 Waza-ari mit Ippon.
Die letzten Einzeltitel holten sich bei den Männern bis 100 Kilo der Japaner Aaron WOLF (Sieg im Golden Score über Varlam LIPARTELIANI/Geo) und über 100 Kilo zum neunten Mal Teddy RINER (Fra/Ippon im Golden Score gegen David MOURA/Bra). Die Frauen-Klasse über 78 Kilo gewann Song YU (China) im Golden Score gegen Sarah ASAHINA (Jpn).
Japan gewann damit die Medaillenwertung (7/4/1) überlegen vor Frankreich (2/0/1) und der Mongolei (1/1/4). Sieben Nationen holten Goldmedaillen. Österreich liegt dank Allerstorfers 7. Platz in der Nationenwertung unter den 126 teilnehmenden Ländern auf Rang 33.
Am abschließenden, erstmals ausgetragenen Mixed-Bewerb (Frauen bis 57, bis 70 und über 70 kg, Männet bis 73, bis 90 und über 90 Kilo) am Sonntag, für den 21 Nationen genannt haben, nimmt Österreich nicht teil.
Aus Budapest berichtete die ganze Woche Josef Langer.
Die Ergebnisse der WM findet ihr hier.
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