Stephan Hegyi holt EM-Bronze (28.04.2018)
Toller Erfolg für Stephan Hegyi bei der Judo-EM in Tel Aviv! Der 19-jährige Wiener vom SC Hakoah holte in der Klasse über 100 Kilo Bronze und damit seine erste große Medaille in der Allgemeinen Klasse. Hegyi musste sich nur dem späteren Europameister Lukas KRPALEK (Tch) geschlagen geben. Nach Bronze für Michaela Polleres (bis 70 Kilo) am Freitag beendete Österreich die EM mit zweimal Bronze, einmal Rang 5 (durch die Welserin Sabrina Filzmoser) und zweimal Rang 7 (nach Tina Zeltner am Samstag auch ihr Wimpassinger Klubkollege Aaron Fara bis 100 kg) den 19. Platz unter 44 Nationen. Erfolgreichste Nation war Russland mit vier Goldenen vor Frankreich (3).

Der Judo-LV Wien gratuliert Hegyi (auf dem Siegerbild Zweiter von rechts), der Mitglied des Olympia-Hoffnungskaders für 2020 ist, und seinem Trainer Axel Eggenfellner herzlich zu diesem tollen Erfolg! Es ist die erste EM-Medaille bei den Männern seit der Heim-EM 2010 in Wien, als Ludwig Paischer Silber und Andreas Mitterfellner Bronze geholt hatten.

Hegyi, der in den ersten Turnieren der neuen Saison noch nicht an seine Topform aus dem Vorjahr herangekommen war, präsentierte sich am Samstag in Tel Aviv zum idealen Zeitpunkt in idealer Form. Nach einem Freilos schlug der 19-jährige Schwergewichtler Zarko CULUM aus Serbien mit Ippon nach 3:34 Minuten und im Kampf um den Poolsieg den Polen Maciej SARNACKI mit Waza-ari. Im Semifinale hatte der Hakoah-Judoka allerdings gegen den tschechischen Olympiasieger von Rio 2016 und Galaxy-Legionär Lukas KRPALEK keine Chance und unterlag nach 1:41 Minuten vorzeitig mit Ippon.

Damit ging es um Bronze gegen den sehr erfahrenen Niederländer Roy MEYER. Keine Entscheidung nach vier Minuten, daher ging es ins Golden Score. Dort ritterten die beiden noch weitere dreieinhalb Minuten, ehe der Kampf nach 7:32 Minuten mit dem dritten Shido und damit der Disqualifikation Meyers zu Ende war. Hegyi seinerseits hatte zwei Shido-Bestrafungen zu Buche stehen.

Am Ende war der Jubel groß - nach Vize-EM- und Vize-WM-Titel bei den Junioren nun der erste große Coup in der Allgemeinen Klasse. "Ich freu mich natürlich riesig", war der in seiner Gewichtsklasse als Nummer 6 gesetzte Hegyi happy. "Vor allem der Bronzekampf war sehr anstrengend. Ich habe alles gegeben!" Herren-Nationaltrainer Bela Riesz lobte den jungen Wiener: "Gegen den holländischen Fuchs hat er auch taktisch abgeklärt gekämpft und war am Ende konditionell besser drauf. Die Medaille beweist, dass wir mit den jungen Judoka auf dem richtigen Weg sind."

Große Freude mit EM-Bronze für Hegyi hatte natürlich auch LV-Präsident Ernst Raser. "Er hat gekämpft wie ein Löwe, war mental und konditionell top auf der Höhe", sagt der Verbands-Chef, der im Vorfeld auch mit seinem Trainer-Team die zuweilen nicht optimale Form Hegyis diskutierte. "Aber er hat punktgenau eine Topleistung abgerufen, hat keinen Respekt gezeigt,. Dass ein Mann wie Olympiasieger Krpalek noch zu stark ist, muss man zur Kenntnis nehmen. Aber Stephan ist auf einem guten Weg, vor allem auch im Hinblick auf Olympia 2020 in Tokio."

Alle Ergebnisse der EM in Tel Aviv findet ihr hier.
geschrieben von: presse
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