Von Fortschritten und Überraschungen (18.04.2014)
zur EM-SeiteWas erwarten sich nun die drei Wiener, die vom ÖJV zur Judo-EM in der Woche nach Ostern in Montpellier (FRA) entsandt werden? Sie gehen die Sache unterschiedlich an - vor allem stehen Fortschritt und eine mögliche Überraschung im Blickpunkt. Hilde Drexler (cafe+co Samurai / bis 63 kg) hat schon eine EM-Medaille (Bronze 2011 in Budapest), Marcel Ott und Stefan Kuciara (beide Volksbank Galaxy Tigers / beide bis 81 kg) kämpfen um ihre erste. judo-vienna.at sprach mit den drei Judoka:

Hilde Drexler, die seit Oktober wieder in Wien ist, jetzt auch nebenbei ihr Germanistik-Studium fortsetzt, ist die erfahrenste im dreiköpfigen Team aus Wien. Aber sie selbst sagt, dass bei ihr im Wettkampf noch mehr möglich wäre. "Ich habe sogar einen Psychologen aufgesucht, weil ich zuletzt immer zu verhalten gekämpft habe. Und ich glaube, dass auch das verstärkte Krafttraining anschlägt", sagt die 30-jährige Wienerin. Ihr tut es gut, wieder in der Bundeshauptstadt zu sein. Bei Ex-Nationaltrainer Hubert Rohrauer, einst langjähriger Coach der unvergessenen Claudia Heill, dem sich übrigens auch Ludwig Paischer anvertraut hat. "Man merkt, dass Hupo an mich glaubt. Das ist auch für mich sehr wichtig", ist Hilde guten Mutes für die EM in Montpellier.

Marcel Ott hat im Vorjahr als WM-Siebenter aufgezeigt. Bis dahin kannte ihn die Konkurrenz kaum, "aber jetzt merke ich schon, wie die Trainer anderer Nationen auf mein Judo schauen. Ob ich was Neues mache, überhaupt was ich mache." Viermal schon war er jetzt in Japan zum Training. "Du kannst dort gar nicht so intensiv wie hier trainieren, weil die Trainings so lange dauern. Du bist nach so einem Trainingslager fix und fertig." Für ihn ist die EM ein echtes Highlight, auch wenn die Olympia-Qualifikation erst danach beginnt. "Ich weiß, dass das jetzt sehr harte und intensive zwei Jahre werden - aber ich will mich unbedingt für Rio qualifizieren." Nicht zuletzt deshalb ist für Marcel die EM in Frankreich schon etwas Besonderes.

Stefan Kuciara war schon etwas überrascht, als er im März von seiner ersten EM-Nominierung in der Allgemeinen Klasse erfuhr. "Wegen der Ergebnisse und vor allem auch wegen seiner hervorragenden Trainingsarbeit in Japan", wirft Bundestrainer Marko Spittka ein. "Kuci", wie ihn seine Freunde nennen, geht unbeschwert in sein EM-Debüt. "Ich kann befreit kämpfen, habe da keinen Druck", glaubt er zu wissen. Die Auslosung interessiert ihn nicht, "es kommt ohnehin wie es kommt." Dass er und "Otti" im eigenen Verein sich gegenseitig pushen können, findet Kuciara ideal. "Das ist sicher ein Vorteil." Kuciara will bei der EM vor allem "international aufzeigen." Vielleicht sorgt ja unser "Teambaby" sogar für eine Überraschung!

Der Judo-Landesverband Wien wünscht seinen "drei Muske(l)tieren" für die EM Alles Gute und viel Erfolg!
geschrieben von: presse
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