Turnierorganisation | |
Liebe Sportkollegen, im Großen und Ganzen erhalte ich im Schnitt recht viel positives Feedback über die vom LV organisierten Meisterschaften und Turniere. Selbstverständlich melden sich auch immer wieder die Kritiker zu Wort, die zum Teil auch mit sehr konstruktiven Vorschlägen, für Anregungen oder auch Änderungen in der Planung oder dem Ablauf von Turnieren sorgen. Wenn ich die Essenz der einzelnen Gespräche zusammenfasse, konzentrieren sich diese auf drei Schwerpunkte:
Wir werden hier dennoch in Zukunft versuchen, von unserer Seite aus mit den betreffenden Landesverbänden eine noch bessere Abstimmung der Termine zu erreichen. Hier müssen wir allerdings auch an die Vereine appellieren, ihre Vereinsturniere nicht zum gleichen Zeitpunkt, auch nicht unbedingt am gleichen Wochenende wie LV-Veranstaltungen anzusetzen. Bei einem zu geringen Starterfeld ist es für den LV schwierig, Veranstaltungen durchzuführen, die finanziell positiv oder zumindest nicht defizitär verlaufen. Bei der letzten Kids-Trophy musste der LV 790,00 Euro zuschießen, dieses Geld könnte man in sportlicher Hinsicht wesentlich sinnvoller nutzen, wenn sich das Starterfeld zumindest im mittleren Bereich derartiger Veranstaltungen bewegt, also so um die 200 Teilnehmer liegt. Es scheint mir so, als würde hier von manchen Vereinen zu viel kalkuliert, nur diejenigen hingeschickt, die Medaillen-Chancen haben. Im Schülerbereich ist auch schon die mehrfache Teilnahme ein notwendiger Gewinn an Reife und Erfahrung, nicht ausschließlich die Platzierung. Eine Meisterschaft stellt andere Herausforderungen an den Schüler, ist ein zusätzlicher Lernschritt und auch die Qualitäten des Trainers sind hier gefordert, der seinen Schützling mit dem richtigen Gefühl in den sportlichen Wettkampf hineinführt und in die positiven Aspekte des Gewinnens und Verlierens. Der Ablauf der Turniere wurde in den letzten Jahren vorwiegend dadurch beeinflusst, dass Eltern wie Trainer keine allzu langen und vor allem keine unnützen Zeiten in den Sporthallen verbringen wollen. Daher das gestaffelte Eintreffen und Siegerehrungen, die zwischen oder gleichzeitig mit dem Wettkampfbetrieb durchgeführt werden. Daher die Durchführung der Turniere auf 4 – 6 Matten und nicht auf 2, was andererseits für die Betreuer selbstverständlich leichter zu handhaben wäre. Manche Lösungen fordern nun einmal Kompromisse. Welches Turnier für wen? Seit einem Jahr haben wir versucht, die Turniere schwerpunktmäßig folgendermaßen zu gestalten:
Es ist also bei diesen, wie auch bei allen anderen Veranstaltungen des LV eine baldige Vornennung der Wettkämpfer seitens der Vereine von großem Nutzen. Nennsschluss am Tag X um 24:00h bedeutet nicht, dass erst am Tag X um 23:59 genannt werden muss. Aus vorgenannten organisatorischen Motiven wird ab Herbst 2009 auch für den Kucera-Cup eine Vornennung durchgeführt. Ein Vornennen „auf Verdacht hin“, wie letztlich vermehrt vorgekommen, ist zu unterlassen, da auch dies im Vorfeld zu einer Verzerrung der abzuhaltenden Veranstaltung führt und mit Mehrkosten verbunden ist. Als weitere Frühjahrsveranstaltungen hatten wir das Ellinger-Felsinger-Turnier und die Yamamoto Kids-Trophy, beides Veranstaltungen des LV, die das mittlere Niveau aller aktiven Judoka ansprechen. Hier kann faktisch jeder teilnehmen, hat je nach Können die Chance, eine Platzierung zu erreichen oder einfach Wettkampfatmosphäre zu schnuppern. Das Ellinger-Felsinger Turnier wurde in Kooperation mit dem Verein SV Karuna organisiert, die Kids-Trophy wird durch die Fa. Yamamoto mit Preisen und einer Trophäe gesponsert, daher die Bezeichnung „Yamamoto Kids-Trophy“, wie im Sport bei Sponsoring üblich. Ebenfalls auf dem mittlerem Leistungsniveau (ambitionierte Anfänger bis Fortgeschrittene), wäre das Adventturnier einzureihen, das jährlich Anfang Dezember stattfindet. Auch die internationale Bodenkampfmeisterschaft könnte man diesem Leistungsniveau zuordnen. Die dafür empfohlene Vorbereitung und die Teilnahme an diesem Turnier sind für eine umfangreiche Erweiterung des Leistungsniveaus im Ne-waza-Bereich und damit auch für die gesamte Judoleistung jeder Alters- und Könnensstufe, ein wesentlicher Baustein. Die Landesmeisterschaften brauche ich hier nicht weiter zu kommentieren, eine höhere Teilnehmerzahl bei allen Bewerben wäre unser Bestreben, nicht nur aus finanzieller sondern auch aus sportlicher Sicht. Die Teilnehmerzahl in den höheren Altersklassen ist aus meiner Sicht nicht nur bescheiden, sondern katastrophal niedrig. Es scheint, als würde nur noch derjenige zu einer Landesmeisterschaft hingehen, der entweder weiß, dass er gewinnt oder er hat keinen Gegner und bekommt eine Medaille geschenkt. Vielleicht sollten da doch auch manche Trainer einmal umdenken und ein bisschen eine andere Philosophie entwickeln. Ich bin kein Traditionalist, aber „Judo“ ist ein Weg und kein Endergebnis. Pokale und Medaillen kann man sich auch leicht kaufen, Erfahrung allerdings nicht. Das „International Vienna Open“ ist das Turnier, das wir als großes internationales Judo-Event weiter aufbauen und entwickeln wollen. Diese Veranstaltung bietet allen Judoka, von U9 bis zur Allgemeinen Klasse, die Möglichkeit der Teilnahme. Der C-Status gilt ab der Altersklasse U17. Hier sind durchaus schon hochklassige Kämpfe zu erwarten, wie die letzten Jahre gezeigt haben. Ein Preisgeld von insgesamt Euro 3.000 soll für das C-Turnier zusätzlichen Anreiz für eine rege nationale und internationale Beteiligung schaffen. Allen Sportlern, Trainern und Betreuern wünsche ich schöne Ferien und ein sportlich erfolgreiches zweites Halbjahr 2009. Gerhard Reiterer Sportdirektor |
|
geschrieben
von: Gerhard Reiterer - 25.06.2009 ID: 15 gelesen: 12019 |
[Drucken]
|