Mit Auftakt-Niederlagen (jeweils durch Ippon) schieden am Donnerstag die ersten beiden ÖJV-Hoffnungen, Sabrina Filzmoser (bis 57 kg) und Ludwig Paischer (bis 60 kg) am ersten Tag der EM in Kasan, dem letzten großen Judo-Event vor den Olympischen Spielen 2016 in Rio, leider aus. Am Freitag steigen mit Kathrin Unterwurzacher (bis 63 kg) und Bernadette Graf (bis 70 kg) zwei Anwärterinnen auf Medaillen auf die Matte - und zwei Wiener Judoka, die noch um einen Platz für Rio kämpfen: Hilde Drexler (cafe+co Samurai/bis 63 kg) und Marcel Ott (Volksbank Galaxy Tigers/bis 81 kg). Die Hoffnung der beiden auf Olympia lebt - lebt sie?
Die beiden gehen mit unterschiedlichen Voraussetzungen an die Sache heran. Drexler könnte (und wird wohl auch) die Olympia-Qualifikation schaffen, aber wahrscheinlich nicht in Rio dabei sein. Weil ihre Team-Kollegen Kathrin Unterwurzacher im Ranking klar besser ist, und bei Olympia nur ein Judoka pro Gewichtsklasse und Land an den Start gehen darf. "Ich bereite mich auf Olympia vor, wie wenn ich dabei wäre", sagt Hilde. "Um im Notfall für die Spiele fit zu sein." Der Notfall wäre, dass sich "Uwu" verletzt, was Drexler natürlich nicht hofft. "Aber was, wenn das wirklich passieren würde, und ich nicht für Rio bereit wäre?" Drexler trifft Freitag in der russischen Stadt an der Wolga in ihrem Erstrundenkampf auf die Britin Amy Livesey, bei einem Sieg auf die altbekannte Anicka van Emden (Niederlande). Unterwurzacher hat die bessere Auslosung - zuerst ein Freilos, dann die Siegerin aus Talach (POL) gegen Kazanoi (BLR).
Ott bekommt es im ersten Kampf mit dem Georgier Avtandili Tschrikischwili zu tun. Das ist niemand Geringerer als der Weltranglisten-Erste und dreifache Europameister! Für den WM-Siebenten von Rio 2013 gilt es dennoch, unbedingt eine Platzierung, ja sogar eine Medaille, zu machen - sonst ist für Marcel der Flieger nach Brasilien abgeflogen. "Ich weiß, es wird für mich ganz schwierig. Aber solange ich auch nur eine kleine Chance habe, will ich alles dafür tun, um diese zu nützen."
Die Hoffnung lebt - aber ob sie wirklich lebt, werden erst die Kämpfe bei der EM zeigen. Übrigens sieht man die EM nicht nur im Internet auf dem Live-Stream der EJU, sondern den Finalblock täglich auch in ORF SPORT+. Freitag von 16.30 bis 19 Uhr, Samstag von 17.15 bis 19 Uhr. Hoffentlich mit österreichischer Beteiligung ...
Europameister, 1. Tag Frauen, bis 48 kg: Charline VAN SNICK (Bel) Frauen, bis 52 kg: Majlinda KELMENDI (Kos) Frauen, bis 57 kg: Automne PAVIA (Fra)
Männer, bis 60 kg: Walide KHYAR (Fra) Männer, bis 66 kg: Vasha MARGWELASCHWILI (Geo)
Alle Ergebnisse findet ihr hier.
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