Beim letzten Kadertraining begeisterte er die Aktiven, wie die Trainer. Die Rede ist von unserem Gasttrainer aus Ungarn, Welt- und Europameister, Akos Braun. Aus diesem Grunde wollen wir ihn unseren Leser in diesem Beitrag näher vorstellen.

Der 28-jährige Akos Braun überraschte bei seinem Besuch in Wien vor allem durch seine sympathische und zurückhaltende Art. Schon bei seiner Ankunft am Freitag Abend war klar, dass es in seinem Leben neben dem Judo im Moment noch andere Prioritäten gibt. Er reiste mit seiner Freundin an, einer hübschen ungarischen Studentin.

Während Akos Braun nur gebrochen Deutsch spricht, war es für sie kein Problem sich in Wien zu verständigen. So war es auch sie, die höflich die Essenseinladung des LV Wien ablehnte, um den Abend für einen Spaziergang zu zweit zu nutzen.

Am Samstag standen dann die Kadertrainings am Programm. Während Akos Braun auf der Matte seine Techniken zeigte, saß seine Freundin neben der Matte und beobachtete das Geschehen. Der drahtige Ungar strahlt auf der Matte eine gewisse Ruhe aus, und am ersten Blick würde man ihm seine Erfolge gar nicht ansehen.

Dennoch können sie sich sehen lassen. Seinen größten Erfolg feierte er zweifelsfrei 2005 bei den Weltmeisterschaften in Kairo mit einem Sieg in der 73-kg-Klasse. Im selben Jahr konnte er auch den Europameistertitel erkämpfen. Die heurige Saison läuft für ihn allerdings nicht ganz nach Plan: „Mir geht es wie Ludwig Paischer, bislang konnte ich kein top Ergebnis zur Qualifikation für die Weltmeisterschaft erreichen".

Zu Österreich hat Akos Braun ein gutes Verhältnis, hat er doch einige Jahre für das Judozentrum Innsbruck in der Bundesliga gekämpft. Dies hat ihm der ungarische Verband nun aber untersagt. Zur optimalen Vorbereitung auf Olympia 2008 darf das ungarische Nationalteam dieses und nächstes Jahr nicht im Ausland Bundesliga kämpfen. Eine strenge Maßnahme, die für die Sportler vor allem finanzielle Verluste mit sich bringt.

So freute sich Akos Braun umso mehr wieder einmal in Österreich auf der Matte stehen zu können, wenn auch diesmal als Trainer. Es macht ihm Spaß, meinte er nach dem Training, den jungen und interessierten Nachwuchskämpfern sein Wissen weiterzugeben. Für alle beteiligten war es eine tolle Erfahrung mit diesem Weltklasse Athleten trainieren zu können und man darf gespannt sein, welchen Gasttrainer der LV Wien beim nächsten Kadertraining engagieren wird.

Corina Korner

Akos Braun demonstriert eine Technik. Die Teilnehmer am Kadertraining folgen fasziniert (zum Vergrößern anklicken).