Der Wiener Landesverband nahm mit Unterstützung des ÖJV erstmals am EJU-Qualifikationsturnier in Teplice teil. Vom ÖJV waren die Wienerinnen Viktoria Vinatzer und Magdalena Krrsakova zu 50% Selbstkosten eingeladen. Der Wiener Landesverband beschickte dazu noch Sabrina Jansky, Waltraud Halik bei den Mädels sowie Nick Haasmann, Patrick Weiss, Clemens Prentner und Sascha Kuba. Als Betreuer hatte ich erstmals die Möglichkeit, bei einem Qualiturnier die Sportler vor Ort zu betreuen.
Ebenfalls am Start die Landesverbände aus Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark sowie die Kämpfer aus dem Nationalteam. Dass bei einer solchen Großveranstaltung (24 Nationen) die Trauben höher hängen als bei nationalen Turnieren, wie Rohrbach und Vöcklabruck, war uns schon im Vorfeld klar. Es war nahezu der gesamte Osten Europas (bis auf Georgien und Russland) am Start, und wer in der ersten Runde kein leichtes Los erwischte, war auch meist schon ausgeschieden.
Aus Wiener Sicht kamen von unseren 4 Mädels nur zwei eine Runde weiter. Während Sabrina Jansky im Griffkampf ihrer Gegnerin unterlegen war und sie mit der Linksauslage ihrer Kontrahentin überhaupt nicht zurechtkam, verlor auch Viktoria Vinatzer durch zu viele Eigenfehler ihren Kampf.
In Runde 2 blieben nur noch Waltraud und Magdalena über, beide siegten in Runde 1 mit Ippon. In der 2.Runde war leider auch für Magdalena nach Yuko-Führung Schluss. Sie verlor gegen die körperlich stärkere Litauerin nach Kata-guruma die Begegnung. Da die Litauerin gegen die Ukrainerin verlor war das Turnier beendet.
Waltraud kämpfte nach Yuko-Rückstand die Belgierin mit zwei Wazza-ari-Wertungen nieder und stand in Runde 3. Nach guter Leistung gegen die Weißrussin (spätere Siegerin -57KG) bis 30 Sekunden vor Schluss, sah es auch aus, als würde Waltraud die Runde der letzten 4 erreichen, doch in einer halben Minute hatte die Weißrussin das Ding gedreht und damit die letzte Wienerin aus dem Hauptbewerb geworfen. Aus 4 mach also 1, und so blieb und nur noch Waltraud im Bewerb. In der Trostrunde war dann auch für Waltraud Schluss, die gegen die Ungarin mit Ippon verlor, und Platz 9 belegte.
Bei den Burschen kamen Patrick Weiss nach beherzter Leistung im Golden Score und Nick Haasmann nach nur 20 Sekunden durch Würger in Runde 2. Patrick Weiss verlor gegen Meiling, weil es ihm in der Begegnung nicht gelang, den Griff des Gegners zu lösen und ihn der Deutsche mit Seoi-nage Ippon warf. Nick Haasmann bekam es in Runde 2 mit einem Tschechen zu tun, der ihn, wie im Vorfeld besprochen, mit Kata-gurma angriff und dafür Yuko bekam. Genau dieser Wertung rannte Nick den gesamten Kampf nach, und was Waltraud in ihrer Begegnung nicht gelang, schaffte der Tscheche. Nahezu die gesamte Begegnung ständig aus der Matte gestiegen, schaffte er es, den Vorsprung bis 12 Sekunden vor Schluss zu verwalten, und als der Wiener alles auf eine Karte setzte, die Begegnung noch mit Ippon zu gewinnen.
Sascha Kuba verlor in Runde 1 nach beherzter Leistung mit Yuko, was bei ihm zu sehen ist, dass er schwer werfbar ist. Aber in der Offensive ist es dann doch zu wenig, um Kämpfe wie gegen den Slowenen nach Rückstand zu gewinnen. Genau mit derselben Leistung war in der Trostrunde Schluss! Der letzte im Rennen war Clemens Prentner, aber auch für den letzten Wiener war das Turnier noch eine Liga zu hoch, und so war nach zwei Kämpfen das Turnier beendet. Besonders ärgerlich, da er in Runde 1 nicht im Geringsten das Konzept gegen den um einen Kopf kleineren Türken einhielt und der ihn natürlich mit Ippon durch Seoi-nage auf die Matte knallte.
Für das U17 Nationalteam gab es, abgesehen von Platz 5 für Andreas Mruck, auch nicht viel zu gewinnen. (8 Einzelsiege stehen 10 Niederlagen zu Buche). Die vergleichbaren Gewichtsklassen in denen Wiener Kämpfer, wie auch Kämpfer aus dem ÖJV kämpften, waren wir nahezu ebenbürtig. Der erfolgreichste Landesverband war OÖ, der mit Dominik Pfistermüller den einzigen Platz auf dem Treppchen belegte und zwar Platz 3 -81KG.
Das Fazit dieses Turnieres ist klar: Viele Wiener waren bereits nach dem Griffkampf auf der Verliererstraße, kämpften viel zu durchschaubar. 3- bis 4-mal dieselbe Technik, keine Variationen, und wenn wir erst einmal gegen die Ostrackerer in Rückstand gerieten, waren die Begegnungen meist nicht mehr zu drehen. Zumeist rannten die Wiener den Osteuropäern dann nach, doch gerade in dieser Wettkampfphase sind sie schwer zu werfen, verwalten den Kampf gut und haben dann auch die Kampfrichter aus ihrer Region im Rücken.
Auch für manche Athleten sollte sich vor allem die Aufwärmphase verlängern, die bei den Österreichern im Allgemeinen nur bis zu 10 Minuten dauert? Da wartet noch viel Arbeit um uns als Landesverband, dort mit unseren Kämpfern zu präsentieren, und vor allem eine Chance auf die begehrten Plätze auf dem Podest zu haben. Ergebnisse findet Ihr unter: http://www.czechjudo.org/tournament---2009-teplice-eju-cadets-results.htm
Kleine Statistik am Rande:
Teilnehmer Nationalteam: 7 Starter, 8 Einzelsiege, 10 Niederlagen, Beste Platzierung: Mruck Andreas Platz 5 Teilnehmer LV OÖ: 4 Starter, 7 Einzelsiege, 4 Niederlagen, Beste Platzierung: Pfistermüller D. Platz 3 Teilnehmer LV NÖ: 6 Starter, 8 Einzelsiege, 8 Niederlagen, Beste Platzierung: Kraft Mara Platz 5 Teilnehmer LV Wien: 6 Starter, 4 Einzelsiege, 9 Niederlagen, Beste Platzierung: Halik Waltraud Platz 9 Teilnehmer LV Salzburg: 4 Starter, 2 Einzelsiege, 5 Niederlagen, Beste Platzierung: keine Platzierung Teilnehmer LV Steiermark: 4 Starter, 2 Einzelsiege, 4 Niederlagen, Beste Platzierung: keine Platzierung
Christian Hackl
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